In den zehn Tagen der Visionssuche gibt es drei Phasen:
Am Anfang verbringen wir drei Tage zusammen mit den Suchenden und nähern uns gemeinsam den Fragen und Bedingungen der Solozeit im Wald. Nach der Vorbereitungszeit gehen die Frauen allein hinaus. Drei Tage und vier Nächte ist jede auf sich gestellt, in einem Waldstück oder an einem Feldrain, um den Mächten der Natur zu begegnen. Fastend kann sie dabei bis an ihre Grenzen gehen, sie erweitern oder überschreiten, und Erfahrungen machen, die sie neue Orientierung finden lassen. Begleitet und geschützt von allen guten Geistern erlebt jede Frau diese Grenzerfahrungen für sich allein und ist doch Teil der Gruppe von Frauen, die sich zu dieser Suche, zu diesem Übergangsritual entschlossen haben.
Wir Teamfrauen leben in dieser Zeit außerhalb unseres sonstigen Alltages. Wir halten und schützen den spirituellen Raum für die Frauen und alle guten Geister. Wir stehen bereit, falls eine Frau ihre Suche vorzeitig beenden will, hören ihren Ängsten oder Bedenken zu, ermutigen sie, ihren Weg zu gehen.
Wir bereiten die Rückkehr der Frauen vor und erwarten sie am Feuer mit unseren Trommeln. Mit Ritualen, Gesprächen und genauem Zuhören bringen wir die Erlebnisse aus der Visionssuche in Verbindung zu den Fragen und dem Alltagsleben jeder einzelnen Frau und geben ihr Handwerkszeug an die Hand, ihre heilenden Erfahrungen in ihr alltägliches Leben zu integrieren.
Fasten während der Visionssuche?
Zum Fasten während der Visionssuche schreibt das Visionssuchenetzwerk: "Fasten öffnet und erweitert das Bewusstsein. Der Geist wird klarer, die Sinne schärfen sich. Die Grenzen zwischen der Welt und uns selbst werden durchlässiger.
Menschen reagieren individuell auf das Fastend die damit einhergehende Reinigung des Körpers. Während einige kräftig und voller Energie sind oder sich einer zunehmenden Leichtigkeit erfreuen, erleiden Andere Begleiterscheinungen wie Kopf- oder Magenschmerzen, Übelkeit oder Hunger. Klare Träume und starke Gefühle können auftauchen. Symptome wie Schwäche, Müdigkeit oder Verlangsamung unserer Bewegungen anzuerkennen und ihnen nachzugehen, kann heilsam sein.
Ausreichendes Trinken von klarem Wasser bringt Gefühle ins Fließen, unterstützt den Körper beim Entgiften und den Geist beim Verflüssigen fester Strukturen.
Bei Einnahme von Medikamenten können die Fastenbedingungen in Absprache mit den Visionssucheleiter*innen angepasst werden."
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